Kurs Nord über den Polarkreis

Montagmorgen beginnt das Klarmachen für die Weiterfahrt gen Norden. Zur Auswahl stehen die Strecke zwischen den Schären, also inshore, oder die Fahrt über das offene Wasser außerhalb der Schären. Letzteres ist deutlich schneller und beim vorherrschenden Ostwind ist auch nicht übermäßig viel Schwell zu erwarten.  daher fällt die Wahl auf die offshore-Route und es kündigt sich eine Nachtfahrt an. Durch den Nordostwind, der später auf Ost- bis Südost dreht haben wir beste Voraussetzungen, schnell Strecke nach Norden zu machen. Am Dienstagabend soll der Wind erst ganz einschlafen, bevor er auf Nord dreht, was uns ausbremsen wird.
Schnell machen wir Strecke, die Nachtwachen teilen Micha und ich uns auf (er übernimmt dankbarer Weise die Hundewache von 0 bis 4 Uhr) und Heiko steckt seine Nase immer mal wieder ins Pilothouse und leistet uns Gesellschaft. Die Zeit, die ich alleine auf Wache verbringe, sitze ich meist draußen im Cockpit, da dort die Musikanlage ist. Auch mitten in der Nacht ist es fast so hell, dass man noch ein Buch lesen könnte- bei bedecktem Himmel. Wenn keine Wolken am Himmel sind wird es wohl nicht mehr recht dunkel. Die morgendliche Wache ab ca. 5 Uhr ist zwar undankbar, da ich unausgeschlafen mit kleinen Augen im Cockpit auftauche, der anbrechende Tag, das atemberaubende Panorama mit schneebedeckten Bergen und Dire Straits im Cockpit machen das Ganze aber mehr als erträglich. Gegen 3 Uhr passieren wir Traena, die legendäre Festivalinsel. Leider geht´s dieses Jahr erst am 11.7. los, wenn ich schon wieder in Hamburg bin. Schade. Jetzt ist der Wind eingeschlafen, der restliche Weg nach Bodö wird unter Motor zurückgelegt. Dafür ist Zeit, mal die Bilder und Videos durchzugucken. Am meisten freue ich mich auf die Dusche im Hafen…

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